Neuigkeiten und Ratgeber über Kredite, Leasing, Sparen und Bankdienstleistungen in der Schweiz

Wieso macht man mit Ersparnissen so wenig Gewinn?

«Ihr Geld interessiert uns», sagten uns die Banken früher. Dies ist heute leider nicht mehr der Fall. Selbst wenn Sie ein bisschen Geld auf einem Sparkonto angelegt haben, machen Sie damit keinen allzu grossen Gewinn. Die Pensionskassen müssen für Ihre Konten sogar die Bank bezahlen, damit Sie ihr das Geld anlegen können. Das sind die Folgen der Negativzinsen. Als Kunden von Banken sind wir indirekt von diesen negativen Zinssätzen betroffen. Zwischen dem minimalen Gewinn Ihres Sparkontos und den Kosten für Ihr Girokonto verlieren Sie in gewissen Fällen sogar Geld.

Früher war das Sparen einfach. Auf das Sparen mit dem Sparschwein folgte das Sparen mit der Bank. Diese agierten nach dem Motto: Wohlstand durch Sicherheit. In den 70er Jahren wurden die Kunden mit Zinssätzen von 2, 3 oder sogar 4% verwöhnt. Als sie erwachsen wurden, sahen die Kinder von gestern, wie die Rendite ihrer Ersparnisse wie Schnee in der Sonne dahinschmolz. Heute sind Zinssätze von 1% für ein Sparkonto selten. In den Banken erhält man in der Regel pro 1 000 angelegten Franken, 1 Franken Zins. Wieso? Hauptsächlich aufgrund der Krise – aber nicht nur. Paradoxerweise hat es zu viel Geld auf dem Markt. Die Zentralbanken hatten riesige Mengen an Geld zugeführt, um das Bankensystem zu retten und es an kleine, mittlere und grosse Unternehmen weiterzuleiten. Allerdings gab es kaum Nachfrage oder die Banken waren in den meisten Fällen zu vorsichtig, um Kredite für riskante Projekte zu vergeben. Infolgedessen geht das Geld an die Zentralbanken zurück – ein in sich geschlossener Kreislauf.

In der Schweiz war die Situation aufgrund des hohen Stellenwertes des Frankens noch kritischer. Die Aufhebung des Mindestsatzes Franken/Euro im Januar 2015 hat keine Besserung gebracht. Der Überfluss an Kapital war problematisch: es erfolgten Preissenkungen und Zinssenkungen für Hypotheken oder Sparkonten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versuchte dies mit einer Euro-Franken-Parität zu verhindern. Diese Massnahme dauerte aber nur zwei Jahre. Der feste Zinssatz wurde seither durch einen negativen Zinssatz ersetzt.

Wie funktioniert das Ganze?

Wenn Banken über viel Kapital verfügen, überweisen sie einen Teil davon an die SNB. Heute überschreiten diese Überweisungen die 400 Milliarden-Franken-Grenze. Um gegen den starken Franken zu kämpfen, verzinst die SNB einen Teil dieses Kapitals zu einem Zinssatz von -0.75%. Die Bank erhält am Schluss weniger Geld zurück als dass sie eingezahlt hat. Das nennt man den negativen Zinssatz. Diesen Verlust gleichen die Banken dank ihren grossen Kunden aus. Kleinere Kunden sind ebenfalls davon betroffen, aber indirekt. Auch die Einführung der negativen Zinsen auf Girokonten hat dies nicht ändern können.

In der Regel werden Kredite in einer Bank durch Ersparnisse finanziert. Wenn der Kredit weniger Gewinn bringt, dann sinken die Zinsen für Ersparnisse. Die negativen Zinsen wirken sich auf die Ersparnisse aus: gewisse Banken leben von der Zinsdifferenz des Aktiv- und Passivzinses. Der Aktivzins, der sich vor allem auf Hypotheken bezieht, ist derzeit extrem niedrig. Deshalb verlangt dies nach einer relativ defensiven Sparvergütungspolitik.

Schlussendlich sind es aber die Pensionskassen, die am meisten von diesen Negativzinsen bedroht sind. Ein Teil der für den Ruhestand vorgesehenen Gelder unterliegen dem negativen Kurs und dies kann schwerwiegende Folgen haben.

Aus diesen Gründen ist es umso wichtiger, sich die Zeit zu nehmen, um die verschiedenen Banken und ihre Angebote zu vergleichen. Auf unserer Website finden Sie mehrere Vergleichstabellen, die Ihnen die bestmögliche Wahl ermöglichen.