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Covid-19: Die Banken schlagen Alarm

Aufgrund der Covid-19-Pandemie legen Schweizer Banken wegen den Kreditrisiken kurzfristig Reserven an und das könnte sie schwächen. Zu diesem Schluss kommt Ernst & Young Anfang 2021 in ihrem «Bankenbarometer». Die amerikanische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat für ihre Umfrage 100 Führungskräfte von verschiedenen Schweizer Banken befragt.

Drei von vier Banken schätzen, dass sie aufgrund der Gesundheitskrise Kreditausfälle haben werden. Es sind aber vor allem die Kreditaktivitäten der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU), die darunter leiden werden und, die als Folge davon ihre Zahlungsfristen nicht einhalten werden können. Im Vorjahr waren es nur 12% der befragten Banken, die sich vor einem sprunghaften Anstieg der Wertberichtigungen im Kreditgeschäft mir KMU gefürchtet haben. Dies ist ein zusätzlicher Beweis dafür, dass die Coronapandemie die Wirtschaft erschüttert hat.

Diese pessimistischen Aussichten sollen sich auf Dauer aber bessern. Die Bankinstitute vermuten, dass die vermehrten Kreditausfälle nur kurzfristig sind. Wie ist dieser Optimismus zu erklären? Die Banken hoffen, dass die KMU dank ihrer Widerstandsfähigkeit die Rezession überstehen werden. Eine gesunde Struktur der Kreditbücher, welche mehrheitlich aus Hypothekarkrediten bestehen, soll helfen. Die befragten Führungskräfte erinnern ebenfalls an die Finanzkrise von 2008. Seither haben die Banken in Kapitalisation und Reduktion von Risiken investiert. Laut der Medienmitteilung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sollen sich die Geschäftsaussichten trotz der erwarteten Kreditausfällen nur kurzfristig trüben.

Die Pandemie beunruhigt die FINMA

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) macht sich ebenfalls Sorgen, denn aufgrund der Gesundheitskrise gehen vom Bankensektor gewisse Risiken aus. Zu den Hauptrisiken gehören Ausfälle oder Korrekturen bei Unternehmenskrediten und Unternehmensanleihen im Ausland. Andere Herausforderungen sind das Niedrigzinsumfeld und der ungeordnete Wegfall der LIBOR-Referenzzinssätze. Laut der FINMA sind die regionalen Einrichtungen die ersten Opfer des Kreditausfalls, weil sie ihre Geschäfte in einem kleinen Gebiet betreiben.

UBS ist auch Opfer der Krise

Allen Erwartungen zum Trotz bleibt auch die UBS nicht von den Turbulenzen der Pandemie verschont. Laut der Neuen Zürcher Zeitung schliesst die grösste Bank der Schweiz bald 44 Geschäftsstellen in der Schweiz – also eine von fünf. Gemäss Alex Lehmann, Chef der UBS, sind davon vor allem die kleinen Geschäftsstellen betroffen.

Quelle: ey.com, finma.ch, nzz.ch